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Presse

Zitty 4/2002 S.8

Ich geh' als U-Bahnsitz

Morgens um acht im Bus. Der Doppeldecker ist mal wieder gerappelt voll, ein Durchkommen kaum möglich, doch in der Ecke ganz hinten ist noch ein Sitzplatz frei. Ein prüfender Blick, ob auch keine zermatschten Brote auf dem Sitz liegen -dann endlich hinsetzen. Jedem BVG-Benutzer sind sie bekannt, die rot-orange-farbenen Sitzbezüge. Ein gewisser Wiedererkennungswert dürfte also gegeben sein, wenn demnächst die Haute Couture-Kollektion aus eben diesem Material von Gisela Seppeler die Stadt erobert. 200 Meter nigelnagelneuen Sitzbezugstoff hat die gelernte Juristin der BVG abgekauft und daraus Kostüme, Kleider, Miniröcke, Taschen, Hüte, Mützen und Pantoffeln geschneidert. Die Schnitte der Kostüme und Kleider sind klassisch, die Mützen und Hüte flippig, die Pantoffeln konventionell. Als Faschingskostüm, nach dem Motto "Ich geh' als U-Bahnsitz", ist die Kollektion mit 101 bis 300 Euro allerdings teuer. Auch sollte man zierlich gebaut sein, denn das robuste Material aus 85 Prozent Wolle schmeichelt der Figur nicht. Frauen jenseits der Konfektionsgröße 40 könnten in dem Outfit als Dop-peldecker erscheinen. Für das Transportunternehmen, das in diesem Jahr den 100. Geburtstag der U-Bahn feiert, kommt die Kollektion wie gerufen. Sie möchte die Bus-Mode in einer eigenen Show auf den Laufsteg bringen.

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